Motor-Tuning am Probe GT

Die Motor-Tuning-Anleitungen habe ich in verschiedene Stages geordnet. Man kann die Stages nach der Reihe abarbeiten, was ein zufriedenstellendes Ergebnis sichern sollte! Das soll aber niemanden davon abhalten quer durch zu tunen! Die Leistungssteigerungsangaben sind nur Schätzwerte, um einen Anhaltspunkt zu bekommen. Leistungsmessungen sind besonders bei Turbomotoren sehr schwierig durchzuführen. Sinnvoll ist eigentlich nur ein echter Motorenprüfstand. Da wird der Motor ausgebaut und alleine geprüft. Nur so einen Prüfstand gibts selten an der nächsten Ecke.

Noch zu erwähnen ist, dass sich Autos mit Turbo-Motoren stärker anfühlen, als sie in Wirklichkeit sind! Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass die Leistungsentfaltung bei Turbo-Motoren meistens gleichmässiger und über einen grösseren Drehzahlbereich abspielt, als bei Saug-Motoren! Daher hat der Probe 1 GT mit 147 PS auch ähnlich gute Beschleunigungswerte wie der 16 PS stärkere Probe 2 mit V6-Saugmotor!

Werkszustand - 147 PS

Der Probe hat mit einer Leistung von 147 PS aus seinem 2,2 Liter Turbo-Motor eigentlich eine eher schwache Literleistung! Dafür hat der Motor aber sehr viel Tuning-Potential!

Der Ladedruck beträgt 0,5 BAR (7,3 PSI). Im Overboost wird der Ladedruck elektronisch vom Steuergerät (ECU) auf 0,65 BAR (9,3 PSI) angehoben.

Stage 1 - 170 PS

Als erstes solltet Ihr Euch eine neue Ladedruckanzeige kaufen! Die gibt es bei Sandtler oder Conrad schon ab 35 Euro und ermöglicht eine viel präziesere Ladedruckmessung. Die Serienanzeige ist nur als Anhaltspunkt geeignet, ab etwa 11 PSI sollte man garnicht mehr drauf gucken, da ist raten genauer! Achtet darauf, dass die neue Ladedruckanzeige keinen utopischen Ladedruckbereich hat. +1,5 Bar auf der Skala reichen völlig aus, da der Serienlader ab etwa 1,1 bis 1,2 Bar völlig außerhalb seiner Effizienzgrenze arbeitet. Daher ist eine Anzeige, die bis +2,5 Bar geht, nicht gut geeignet, die Anzeige würde sich dann immer nur ein paar Millimeter bewegen ;-)

Mit einer neuen Ladedruckanzeige wird der Wagen nun nicht wirklich schneller, also ran ans Tunen!

 

Ladedruck anheben (1) (erstellt von Tim)

Als erstes wird der Ladedruck vom Turbolader angehoben! Durch den höheren Ladedruck wird mehr Luft in den Motor gepresst, es kann mehr Benzin eingespritzt werden -> mehr Power! Hebt den Ladedruck erstmal nur auf etwa 0,8 Bar (11 PSI) an, da das Steuergerät jetzt schon ein bisschen zu wenig Benzin einspritzt und der Motor etwas zu mager läuft. Bei etwa 0,9 Bar (12-13 PSI) kommt dann auch ein Fuel-Cut! Das Steuergerät streikt bei so einer grossen Luftmenge und schaltet die Benzinzufuhr für ein paar Sekunden ab! Also übertreibt es erstmal nicht mit dem Ladedruck!
!!! Ihr solltet den Ladedruck auch direkt schaltbar machen!

Schaltbarer Ladedruck (erstellt von Tim)

Damit das Steuergerät nicht mehr den Ladedruck regeln kann, solltet Ihr einen Schalter einbauen, mit dem man das TurboBoost-Kontroll-Ventil manuell ansteuern kann. Damit kann man den Ladedruck bequem während der Fahrt von maximal eingestellten Druck auf etwa 0,5 Bar runterregeln!

Stage 2 - 200 PS

Nun wollen wir unsere Pferdchen auch mal etwas sicherer (und noch etwas grösser) machen! Ab jetzt sollte zur Klopf-Vermeidung mindestens Benzin mit 98 Oktan getankt werden. Besser noch das Shell-Optimax mit 99+ Oktan.

 

Chiptuning (erstellt von D7ig)

Das Hauptmerkmal von Tuningchips für den Probe ist das erweiterte Kennfeld! Das Kennfeld auf dem Serienchip hört bei einer Luftmenge, die etwa 0,9 Bar Ladedruck entspricht, auf und es tritt ein Fuel-Cut ein! Die Kennfelder der Tuningchips gehen da weiter, es ist also ein höherer Ladedruck möglich. Gleichzeitig spritzen die Tuningchips bei hoher Luftmenge viel Benzin ein, dass der Motor eher zu fett als zu mager läuft. Ein mageres Benzin-Luft-Gemisch kann wegen der Überhitzungsgefahr sehr gefährlich für den Motor sein.

 

Ladedruck anheben (2)  (erstellt von D7ig, Tim)

Da der Tuningchip ja jetzt einen höheren Ladedruck ermöglicht, soll das natürlich auch direkt ausgereitzt werden! Mit der ersten Methode der Ladedruckerhöhung sind nicht mehr als etwa 0,9 Bar möglich. Da wir aber mehr wollen gibt es da noch diese Möglichkeit! Stellt den maximalen Ladedruck auf etwa 1,2 Bar ein!

 

Blow-Off-Ventil (BOV / Pop-Off) (erstellt von Ahbadie)

Ein gutes BOV ist sehr empfehlenswert bei hohem Ladedruck, weil das serienmässig verbaute Bypass-Ventil für diesen hohen Druck nicht ausgelegt ist! Es muss ja kein offenes BOV sein, ein gutes Umluftventil (gleiche Technik wie beim Serienteil, nur bessere Qualität) ist günstiger aber / und leiser.

 

Zündkerzen (erstellt von D7ig)

Bei hohem Ladedruck kann man, falls es Fehlzündungen gibt, auch auf andere Zündkerzen und einen anderen Elektrodenabstand umsteigen. Welche Kerzen mit welchem Elektrodenabstand zu empfehlen sind, ist in diesem Artikel beschrieben.