Die Verwandtschaft zu Mazda

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Die folgenden Informationen beziehen sich hauptsächlich auf die Baujahre bis 1992!

Viele haben sicher schon davon gehört, dass der Ford Probe 1 eigentlich ein Mazda ist!
Der Probe wurde im Mazda Werk in Flat Rock (Michigan, USA) gebaut und ist auf der technischen Seite bis auf wenige Teile mit dem Mazda 626 (GD) identisch. Im direkten Vergleich möchte ich hier auf den Mazda MX-6 GT eingehen, das ist die US-Verkaufsbezeichnung für den in Deutschland verkauften Mazda 626 Coupe GT.
In Deutschland wurde der Name "MX-6" erst ab 1993 für die 626-Coupes verwendet. Ein weiterer Unterschied des amerikanischen MX-6 zum deutschen 626 Coupe ist die Top-Motorisierung. Während der amerikanische MX-6 GT den vom Probe bekannten 2.2l Turbo Motor ("F2T") hatte, bekam das deutsche Pendant einen 2l 16V Saugmotor (FE3N). Glücklicherweise gab es für den deutschen Mazda 626 auch einen 2,2l Saugmotor (F2), bei dem einige Teile zum 2,2l Turbo identisch sind.

Motor: Unterschiede 2,2l Sauger / Turbo (F2 / F2T)

Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Motoren ist natürlich der Abgasturbolader, der dem Saugmotor fehlt! Daher ist der Abgaskrümmer und einige Teile der Ansaugseite verschieden. Der Sauger hat also natürlich keine Schläuche zum Turbolader und Ladeluftkühler.

Die Verdichtung ist beim Turbomotor (7,8:1) auch niedriger als beim Sauger (8,6:1), einige Teile sind beim F2T verstärkt.

Weitere Unterschiede gibt es auch beim Getriebe, Kupplung, Einspritzdüsen (Sauger 220cc/min, Turbo 330cc/min)...

"Verschleissteile" wie den Zahnriemen oder Hydrosstössel kann man aber auch vom Sauger benutzen.

Der 2,2l Sauger hat etwa 115 PS bei 4700 RPM, während der Turbo 147 PS bei 4300 RPM hat.

Fahrwerk: Unterschiede Probe GT / 626 Coupe GT

Die Fahrwerke der beiden Autos sind auch fast identisch. Jedoch gab es die elektronische Stossdämpferverstellung nur in Amerika im MX-6 GT. Die normalen Stossdämpfer vom deutschen 626 Coupe können jedoch auch verwendet werden. Diese sind auch etwas straffer als die vom Probe GT.

Die Querstabilisatoren vom Probe GT sind etwas dicker als die vom 626, die Verbindungsstangen und Gummies zum Querlenker sind jedoch gleich.

Der MX-6 GT ab Bj. 1990 hat eine Domstrebe hinten serienmässig, ob das der deutsche 626 Coupe GT auch hat, weiss ich nicht! Die Modelle bis 1990 haben jedenfalls keine!

Lenkung

Zum Thema Lenkung weiss ich nur, dass auch Mazda-626-GD-Lenkräder in den Probe passen. :-)

Motor: 2 Liter 16V (FE3N aka. FE-DOHC)

Dieser Motor wurde in den deutschen Mazda 626 GT Modellen mit 140 PS eingebaut. In Japan gibt es auch 148 HP-Modelle und welche mit 170 HP, dann jedoch ohne KAT und mit höherer Verdichtung.
Es gab wohl auch mal ein Rally-Team, die den FE3N direkt als Turbo bekommen haben. Der hatte einen Ladedruck von 13,5 PSI und 260 HP. (1 HP = 1,013 PS)
Die FE3N Motoren passen direkt in den Probe rein, das Probe-GT Getriebe macht die Serien-Leistung natürlich auch mit.
Der FE3N Motor ist ein 2l 16V Motor. Der Motorblock ist fast der gleiche wie der vom F2, mit ein paar kleinen Unterschieden.
Die Fehlenden 0,2l Hubraum entstehen nur durch den kleineren Hub. Der FE3N hat eine 86mm Bohrung und 86mm Hub, während der F2 einen Hub von 94mm hat. Der F2 ist also ein Langhuber, der FE3N nicht!
Öldüsen bespritzen beim FE3N die Kolben zur Kühlung von unten mit Öl.

An der Leistungskurve kann man schön sehen, dass der FE3 auch in hohen Drehzahlregionen noch viel Leistung erzeugt, was teilweise auf den 16V-DOHC Kopf und die Kurzhubigkeit zurückzuführen ist.

So ein FE3N ist im Vergleich zum F2T natürlich eher schwach ausgelegt! Dem fehlt halt der Turbo! Aaaaber: das kann man ja ändern! Wenn man Motortuning am Probe ernster nehmen will, dann gibt so ein FE3N eine bessere Basis ab! Jedoch ist das dann nicht ganz billig, man muss erstmal einen FE3N Motor bekommen (vielleicht hat man ja das Glück und findet einen 626 GT mit Heckschaden :) ) und da dann noch einen Turbo drauf setzen. Das Turbo-Zubehör kann man vom F2T übernehmen (Schäuche, Ladeluftkühler etc), jedoch passt der Krümmer leider nicht. Der muss angefertigt werden, was wohl eines der teureren Sachen wird. Zweites Problem ist auch das Steuergerät, das vom F2T sollte man nicht nehmen und das vom FE3N ist halt nicht für den Turbo-Betrieb ausgelegt. Mit dem Turbo wächst das Drehmoment nun auch stark an, die Kupplung und das Getriebe vom Probe kommen langsam an die Grenzen (je nachdem wie extrem man den Motor aufbaut).

Soweit es mir bekannt ist hat sowas noch niemand in Deutschland gemacht, daher stammen die oben genannten Infos nur von amerikanischen Webseiten und Foren. Zu dem Thema ist im besonderem das amerikanische MX-6 Forum zu empfehlen, weitere Links zum Thema FE3 sind in der Link-Section.